ANTONIA BISIG
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 Das heilige Kind 
Das Heilige Kind C), Bleistiftzeichnung auf Transparentpapier auf Spitzenhandschuh, 24 x 18 cm, 2015
Foto: Thomas Keller
Das Heilige Kind D), Bleistiftzeichnung auf Transparentpapier auf Spitzenhandschuh, 24 x 18 cm, 2015
Foto: Thomas Keller
o.T., Dyptichon, Teil des Projekts Das Heilige Kind, diverse Techniken und Materialien, 150 x 198 cm, 2015
Foto: Thomas Keller
o.T., Dyptichon, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., Dyptichon, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., Dyptichon, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., Wandinstallation, 10-teilig, Teil des Projekts Das Heilige Kind, diverse Materialien
Gesamtmaß ca. 85 x 85 cm, Foto: Thomas Keller
o.T., Wandinstallation, Detail
Foto: Thomas Keller
9 o.T., Wandinstallation, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., Wandinstallation, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., Wandinstallation, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., Wandinstallation, Detail
Foto: Thomas Keller
o.T., (Das Heilige Kind F), Teil des Projekts Das Heilige Kind, diverse Techniken und Materialien
23 x 14 x 22 cm, 2015, Foto: Thomas Keller
o.T., (Das Heilige Kind F), Detail
Foto: Thomas Keller
jeweils o.T., Teile des Projekts Das Heilige Kind, 2014
Das Heilige Kind (vorläufiger Titel)

Bei diesem Projekt geht es um die künstlerische Beschäftigung mit dem christlich-abendländischen Bildfundus und dessen Bedeutung, einmal für meine Person und künstlerische Tätigkeit, zum Anderen für gesellschaftliche Bereiche, insbesondere für die visuelle Kultur, also für die Produktion von Bildern, Ikonographien, Inszenierungen und damit zusammen hängend für Rezeptionsgewohnheiten, Wahrnehmungsmuster, entsprechenden Denkweisen, Haltungen, Menschen- und Selbstbildern. Mich interessiert das Spiel mit einer tradierten, scheinbar vertrauten Bildsprache. Bildwelten der abendländischen Kunsttradition werden zusammen geführt, konfrontiert, verwoben mit Sichtweisen, Gestaltungstechniken, Materialien, Produkten der Gegenwart.

Einerseits bediene ich mich bei Bildzeugnissen aus dem Familienalbum, z.B. arbeite ich mit Fotos und Gratulationskarten zu meiner Kommunionfeier, nutze Sammelbilder von Heiligen aus Kindertagen und lasse mich von Devotionalien inspirieren. Andererseits arbeite ich mit dem paradiesisch (im Schweizerdeutsch gibt es vergleichbar den Begriff "höllisch") reichen Bilderschatz religiös konnotierter Ikonographien von Werken aus dem 7. - 17. Jh., beispielsweise aus dem Bestand der Gemäldegalerie Berlin. Das recherchierte Material übersetze ich in Objekte aus Wachs, in Assemblagen aus Bild-Reproduktionen, Verpackungsmaterialien, Fundstücken, Alltagsgegenständen etc. Es entstehen ausserdem Installationen, Zeichnungen und Malereien. Geplant sind des Weiteren Skulpturen aus Ton, eventuell Vorlagen für Bronzen.

Anfangs ging es lediglich um die Erforschung von Rückständen meiner eigenen religiösen Herkunft und dem, was davon bisher unbewusst in mein (Bild)-Denken und meine Bild(-)Werke eingeflossen ist, wie z.B. bei der Arbeit Heimspiel - o.T. (Installation, C-Print auf Aludibond, 80 x 120 cm, 36 Gummitwists, 2013) sowie bei der Performance aus der Stille ...Hommage à Hodler von 2005.

Mittlerweilen verselbständigen sich Bild-Themen, die beispielsweise um die weibliche Brust, Mädchenleben, Vanitas, Schmerz, Eros kreisen. Diese Werke können ganz für sich selbst stehen und regen Betrachterinnen und Betrachter zu persönlichen, diversen Gefühlen, Erinnerungen und Gedanken an.

Ich entdecke mit Vergnügen, dass mich die Auseinandersetzung mit dieser höchst aktuellen und brisanten Thematik zu neuen, unerwarteten Bildfindungen bringt. Aus der Beschäftigung mit einem menschlichen Grundthema und der Um- und Übersetzung von tradierten Symbolen und religiös geprägten Bildwelten in heutige Visualisierungen als auch über die handwerklich-sinnliche Arbeit mit den jeweils genutzten Fundstücken, Werkstoffen und Gestaltungstechniken erwachsen sozusagen fast organisch neue überraschende Bildschöpfungen und Bedeutungszusammenhänge. So bin ich künstlerisch auf einem sehr interessanten, für mich neuen Weg, der immer wieder für Überraschungen gut ist.

Antonia Bisig
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