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ANTONIA BISIG |
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Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution |
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Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Detail: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Detail: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Detail: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Detail: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Detail: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Detail: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Raumansicht: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Ausstellungsansicht: Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution nach "Die Freiheit führt das Volk", von Eugène Delacroix, Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014 |
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Go out, Fußnote 2 zum Thema Revolution
nach "Die Freiheit führt das Volk" von Eugène Delacroix, Entstehungsjahr 1830
Installation, Mischtechnik, 260 x 350 x 30 cm, 2014
Jährlich findet das Kulturfestival ortstermin im Stadtteil Berlin-Moabit statt, der zum Bezirk Berlin-Mitte/Tiergarten gehört. Im Rahmen von ortstermin 2014 lud die Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten zu einer jurierten Ausstellung zum Thema "Revolution" ein.
Revolution!? Mit dieser Thematik, die mir reißerisch erschien, wollte ich erst aus künstlerischer Sicht nichts anfangen. Klar, in vielen Regionen der Welt fanden und finden grade jetzt in der 2. Dekade des neuen Jahrtausends revolutionäre Umwälzungen statt, einer der Gründe für die Wahl des Themas. Ich aber war und bin verstört über die vielen Toten und Verletzten und über die Zerstörung von Städten, Dörfern, Landschaften, Kulturen.
Auch schämte ich mich meiner eigenen Geschichte und meiner jugendlichen Idealisierung der 68er-Bewegung, obschon diese auch Fortschritte nicht nur im Denken gebracht hat. Nachdem ich mich mit Camus und seinen Gedanken beschäftigt habe, differenzierte sich meine Haltung in Bezug auf Revolutionen.
Schließlich führten mich meine Überlegungen zu einem Vorhaben, was ich schon seit längerer Zeit geplant hatte: Die Bearbeitung von Bildern aus der Kunstgeschichte und deren Übertragung nach meinen Vorstellungen und künstlerischen Mitteln in die heutige Zeit.
Da das Werk von Delacroix mich seit je her fasziniert und anzieht, lag es auf der Hand mir sein weltberühmtes Gemälde "Die Freiheit führt das Volk", welches für Revolution par excellenz steht und zur Ikone geworden ist, vorzuknöpfen. Einmal gibt mir das (im wahrsten Sinne des Wortes) herrliche Pathos dieses Bildes zu denken. Es reißt mich mit, zieht mich förmlich in die Szenerie hinein.
Mein grösstes Interesse bei meinem Vorhaben galt den drei toten Soldaten im Vordergrund des Gemäldes. Revolutionen bringen neue Hoffnungen, aber auch Tod und Versehrungen an Leib, am Fühlen und Denken. So beschloss ich, diese drei Gefallenen in Originalgrösse ganz genau nach Delacroixs Darstellung mit Kohle auf gefundene Sperrmüllstücke (Holz- und Polsterteile) zu zeichnen. Der Verweis ist Augen fällig: Tote als Sperrmüll von Revolutionen, bald vergessene Opfer gesellschaftlicher Umwälzungen. Die fragmentierten Werkteile, auf denen die Gefallenen abgebildet sind, schichtete ich so hinter einander, so dass die Darstellung relief-artig in den Raum greift. Damit entwickeln Sterben und der Tod eine heraus gehobene räumliche und materiell sinnliche Präsenz vor der Marianne mit Jakobinermütze, barem Busen, Flinte und Trikolore. Sie, der Junge mit dem roten Kopftuch zu ihren Füßen und die bewaffneten Vertreter der verschiedenen Stände unter einem stürmischen, bläulich-rötlich-wießlich schimmerndem Himmel zeichnete ich mit Kohle und einer Spur farbiger Kreide zurückgenommen, aber ebenfalls in Originalgrösse auf die Galeriewand in Anlehnung an die Form des Graffitis.
Weitere Gemälde von Titanen der Kunstgeschichte, welche ich auf meine Weise umsetzen möchte, stehen auf meiner Agenda. Ich verspreche mir davon Kunstgenüsse, Lernen von den "Alten", einen spielerischen Umgang mit Ehrwürdigem und Verehrtem, aber auch Abgewehrtem, Auseinandersetzung mit Materialien und künstlerischen Mitteln, sinnliches Nachdenken über Fragen, die sich der Menschheit immer wieder stellen, Verarbeitung von Erfahrungen, die mich heute beschäftigen, Eröffnung von Räumen für Fragen.
Für mein aktuelles Projekt "Das heilige Kind" (Arbeitstitel) habe ich das Gemälde "Der tote Christus, von zwei trauernden Engeln gestützt" von Giovanni Bellini (Giambellino), Entstehungsjahr 1480, in der Originalgrösse von 83 x 67,5 cm in eine Bleistiftzeichnung auf die Rückseite von bedrucktem Japanpapier übersetzt und einer Wandinstallation beigefügt.
Antonia Bisig
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